Anders als beispielsweise die Mondphasenanzeige zählt ein ewiger Kalender zu den großen Komplikationen, die aus einer Uhr ein wahres Meisterwerk machen. Eine solche Uhr ist oft die Krönung einer Uhrensammlung. Wir stellen Ihnen diese meisterliche Komplikation vor und zeigen Ihnen drei der gefragtesten Modelle.
Komplikationen im mechanischen Uhrwerk sind Zusatzfunktion, die über die gewöhnliche Anzeige von Stunde, Minute und Sekunde hinausgehen. Sie steigern die Funktionalität einer Uhr und auch maßgeblich ihren Wert. Zu den großen Komplikationen und damit zur hohen Uhrmacherkunst zählen Chronograph, Tourbillon, Repetition und ewiger Kalender.
Zu den kleinen Komplikationen gehören unter anderem die Datums-, Wochentags- und Mondphasenanzeige sowie der automatische Aufzug, der eine Uhr beim Tragen von alleine aufzieht.
Was ist ein ewiger Kalender?
Der ewige Kalender ist eine Funktion, die den aktuellen Jahrestag anzeigt und Schaltjahre dabei berücksichtigt. Sie berücksichtigt zudem unterschiedliche Monatslängen und fügt alle vier Jahre einen 29. Februar ein. Eine solche Uhr muss demnach nur einmal eingestellt werden und läuft dann über viele Jahre korrekt – vorausgesetzt, dass die Uhr niemals zum Stillstand gebracht wird.
Der Begriff „ewig“ ist allerdings relativ zu betrachten. Genau genommen zeigen Uhren mit ewigem Kalender bis zum Jahr 2100 das Datum korrekt an, ohne dass man dieses nachstellen muss. Im Jahr 2100 werden einige Uhren jedoch vom 28. auf den 29. Februar schalten, obwohl in diesem Jahr kein Schaltjahr ansteht. Grund dafür ist eine weitreichende Änderung unseres Kalenders aus dem 16. Jahrhundert. So ist alle 100 Jahre also eine kleine manuelle Anpassung erforderlich und ein ewiger Kalender ist damit genau genommen ein 100-Jahres-Kalender.
Uhren mit Jahreskalendern sind in der Konstruktion wesentlich weniger aufwändig. Ihre Mechanismen berücksichtigen die Unterschiede von Monaten mit 30 und 31 Tagen und der Februar wird wie ein normaler Monat mit 30 Tagen behandelt. Aus diesem Grund müssen solche Uhren einmal im Jahr, Ende Februar, manuell korrigiert werden.
Wie funktioniert eine Ewiger Kalender Uhr?
Die verschiedenen Manufakturen, denen es überhaupt möglich war, die Komplikation des ewigen Kalenders herzustellen, haben unterschiedliche Mechanismen dafür entwickelt. Zunächst geht man für jeden Monat von 28 Tagen aus. Am 28. des Monats wird dann durch das Uhrwerk eingestellt, wie viele Tage noch ergänzt werden müssen. Damit sind die Tage bis zum 30., bzw. bis zum 31. eines Monats gemeint oder in Schaltjahren bis zum 29. Februar. Der Vier-Jahres-Rhythmus für die Schaltjahre wird durch ein Programmrad bei der Anzeige für die Monate gesteuert.
Wie sieht das Zifferblatt eines ewigen Kalenders aus?
Die Zifferblätter von Uhren mit ewigem Kalender sehen unterschiedlich aus. Häufig ergänzen die Manufakturen die Anzeige um Hilfszifferblätter, mit denen eine oder zwei Kalenderanzeigen über Zeiger ausgewiesen werden. Die Herausforderung besteht darin, das Blatt trotz der vielen Anzeigen gut lesbar zu machen.
Der ewige Kalender ist eine sehr gefragte Komplikation und findet sich oftmals bei Uhren der Top-Marken wie Audemars Piguet, IWC und Patek Philippe wieder.
Hier sind die drei gefragtesten Uhren mit ewigem Kalender:
Patek Philippe Ewiger Kalender
Die Manufaktur aus Genf ist bekannt für ihre exquisiten Komplikationen. Im Jahr 1925 brachte Patek Philippe die erste Armbanduhr mit ewigem Kalender auf den Markt. Seit dem nahmen sich viele Uhrenhersteller dieser Herausforderung an. In den 1940er Jahren gelang Patek Philippe ein weiteres Meisterstück: Das Unternehmen lancierte einen Chronographen mit ewigem Kalender. Die erste Automatikuhr mit einer solchen Komplikation folgte knapp 20 Jahre danach.
In der Serie der Grande Complications befinden sich meisterliche Modelle, die eine oder mehrere Komplikationen in sich vereinen.
IWC Da Vinci Ewiger Kalender
In den 1980er Jahren entwickelte der IWC Konstrukteur Kurt Klaus, nach der Quarzkrise, die Komplikation Ewiger Kalender neu. Bei diesem Uhrwerk fokussierte er auf eine möglichst komfortable Bedienung und einfache Konstruktion der Komplikation, um diese serienmäßig produzieren zu können. Seine Entwicklung wurde 1985 im Automatik-Chronograph “Da Vinci” vorgestellt.
Diese IWC Da Vinci besitzt eine kleine Sekunde mit Sekundenstopp, eine vierstellige Jahresanzeige, eine Monatsanzeige, Wochentagsanzeige sowie Datumsanzeige. Als weitere Komplikationen bringt sie eine Mondphasenanzeige sowie einen ewigen Kalender mit.
IWC Portugieser Ewiger Kalender
Ein weiteres meisterliches Modell aus dem Hause IWC ist die Portugieser mit ewigem Kalender und einer Doppelmond-Anzeige bei 12 Uhr. So lassen sich beim Blick auf die Uhr nicht nur Tag, Datum, Monat und Jahr ablesen, sondern auch die jeweilige Mondphase auf der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel.
Tipps zum Einstellen einer Uhr mit ewigem Kalender
Die Feinmechanik bei Uhren mit ewigem Kalender ist überaus empfindsam. Deshalb sollten Sie auf einige Dinge besonders achten, damit Sie sich lange an Ihrer Uhr mit ewigem Kalender erfreuen können:
- Datum einstellen, wenn Stunden- und Minutenzeiger im Bereich von 6 Uhr oder 18 Uhr stehen
- Datum nie zwischen 23 und 1 Uhr nachts verstellen
- Datum nie rückwärts schalten
- Uhrzeit nicht rückwärts einstellen
Sie möchten ein Uhr mit ewigem Kalender kaufen?
Sollten auch Sie auf der Suche nach hochwertigen Uhren mit der großen Komplikation Ewiger Kalender sein, sprechen Sie uns gern an. Das watch.de Team ist telefonisch unter 0711 9330890 sowie per E-Mail unter info@watch.de für Sie erreichbar. Gern beraten wir Sie auch persönlich in unserem Geschäft in Stuttgart-Mitte oder vereinbaren Sie einen Termin zur Videoberatung. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
watch.de by Juwelier Ralf Häffner