Das Uhrwerk ist das Herzstück eines Zeitmessers. Es bestimmt die Verlässlichkeit einer Uhr, gibt ihre Funktionen vor und prägt ihre Optik. Ein mechanisches Kaliber ist ein Beweis uhrmachermeisterlicher Feintechnik. So sind Manufakturkaliber emotional aufgeladene Werkstücke, die den Stolz jeder Uhrenfirma repräsentieren.
Auf der Baselworld 2014 war einer der wichtigsten Trends die Rückkehr zum Manufakturkaliber. Der Wunsch nach individuell angefertigten Werken schlummert vermutlich im Herzen jedes Uhrmachers. Daneben gibt es für den Trend jedoch auch einen rationalen Grund: ETA, der größte Produzent von Rohwerken, hat seine Lieferung an konzernfremde Uhrenhersteller in den vergangenen Jahren nach und nach reduziert und zum Teil völlig eingestellt. Uhrenhersteller, die bis dahin auf die ETA-Basiskaliber gesetzt hatten, mussten sich gezwungenermaßen umorientieren. Gerade kleinere Hersteller sind daraufhin Kooperationen mit anderen Lieferanten eingegangen, z. B. Sellita. Die Schweizer Firma hat sich nach Auslaufen einiger ETA Patente auf die Produktion baugleicher Kaliber spezialisiert. Ebenfalls unabhängige Werkhersteller sind die Schweizer Unternehmen SOPROD oder Technotime. Darüber hinaus positionieren sich immer mehr Firmen aus Asien auf dem europäischen Markt.
Bewährt und zuverlässig oder begehrt und einzigartig
Während die Entwicklung und Produktion eigener Kaliber für die Großen der Branche wie Lange&Söhne, Rolex oder Breitling zur Kür gehört, scheuen kleinere Häuser die hohen Investitionskosten. Schließlich bieten serienmäßig produzierte Kaliber auch für Kunden gewisse Vorteile: Sie sind bewährt und zuverlässig und können weltweit repariert werden: Bei Uhrwerken aus Großproduktion sind die benötigten Ersatzteile leicht zu beschaffen. Bei Manufakturkalibern tritt im schlimmsten Fall das Gegenteil ein: Werden sie nach einigen Jahren aus dem Programm genommen, wird die fachmännische Wartung sowie die Versorgung mit passenden Ersatzteilen eine kostspielige und zum Teil unlösbare Herausforderung.
Was genau ist ein Manufakturkaliber?
Das Wort Manufaktur leitet sich von den lateinischen Begriffen “manus = Hand” und “facere= erbauen, tun, machen, herstellen”, ab. In der Uhrenbranche dürfen sich die Häuser Manufaktur nennen, die die meisten Einzelteile ihrer Uhrwerke selbst anfertigen.
Zu einer der größten und beliebtesten Manufakturen gehört die renommierte Marke Rolex, die seit jeher für ihren Pioniergeist und ihr Streben nach Qualität unter Unternehmensgründer Hans Wilsdorf bewundert wurde. Wichtige Meilensteine in der Firmengeschichte waren die Entwicklung des Rolex Oyster-Gehäuses, das 1926 als erstes wasserdichtes Uhrengehäuse patentiert wurde. Eine weitere prägende Entwicklung war die Erfindung des Perpetual, ein Uhrwerk mit automatischen Selbstaufzug, das die Ganggenauigkeit erhöht – womit wir bei einem weiteren Thema wären, von dem Rolex entscheidend geprägt wird: Alle Uhren von Rolex werden in dem Schweizer Prüfinstitut “Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres” (COSC) 15 Tage und Nächte auf Mark und Bein geprüft. Wenn sie anschließend die Gravur „Superlative Chronometer Officially Certified“ erhalten, haben sie bereits bewiesen, dass sie auch unter starken Temperaturschwankungen und in jeder erdenklichen Position präzise laufen.
Manufaktur mit Tradition
Die aktualisierte Version bleibt der zeitlosen Ästhetik des Originalmodells treu und ist mit den neuesten technischen Innovationen von Rolex ausgestattet: Lünette aus Keramik, nachleuchtende Chromalight-Anzeige, paramagnetische blaue Parachrom-Breguetspirale sowie einem Heliumventil.
Im Innern der zuverlässigen Taucheruhr tickt das Rolex-Kaliber 3135, das so konstruiert wurde, dass es robust ist, präzise läuft und nur selten gewartet werden muss. Das Oyster-Gehäuse schließt sich schützend um den filigranen Mechanismus – ganz dem Namen nach wie eine Auster. So ist die Rolex Sea Dweller eine professionelle Taucheruhr, die bis zu einer Tiefe von 1.220 Metern dicht ist.
Alles aus einer Hand bei Panerai
So speichert die Uhr die Erlebnisse ihres Trägers in ihrem Äußeren und wird zum einzigartigen Begleiter. Der patentierte Panerai-Kronenschutz trägt dazu bei, dass die Uhr bis 300 Meter wasserdicht ist. Das Manufakturkaliber ist in einen Ring aus Titan eingelassen, das hypoallergene Anforderungen erfüllt.
El Primero: Die Geschichte hinter dem Uhrwerk
Geburt einer Uhrenmanufaktur
Wie viel Präzision und Verfeinerung dabei in die Produktion einfließt, lässt sich beim Blick durch den Glasboden der Nomos Glashütte Club Hell erahnen. Sie ist mit dem Uhrwerk Epsilon ausgestattet, dem ersten Automatikkaliber aus dem Hause Nomos. Wie der Name “Club” schon erahnen lässt, ist diese Reihe “deutlicher, markanter, jünger” als die anderen Kollektionen. Je nach Breite des Handgelenks kann sie in unterschiedlichen Größen geliefert werden. Das vorgestellte Modell hat einen Durchmesser von 40 Millimetern und ist damit eine schöne Anzugsuhr, die den Spagat zwischen Büro und Freizeit mit Bravour meistert.
Bei watch.de führen wir zahlreiche weitere Modelle mit Manufakturkalibern. Sehr gerne beraten wir Sie zu unserem Angebot.