Ein Tag hat 24 Stunden, 1440 Minuten und 86.400 Sekunden: Diese Form der Zeitmessung ist uns mittlerweile so geläufig, dass es unglaublich erscheint, dass die Sekunde erst einmal “erfunden”, bzw. erstmals gemessen, werden musste: 1585 entwickelte der Lichtensteiger Uhrmacher, Mathematiker und Astronom Jost Bürgi am Hof des Landgrafen Wilhelm IV in Kassel ein Uhrwerk, das erstmals die “pars minuta secunda” anzeigte. Heute ist die Sekunde vermutlich eine der am eindeutigsten definierten und wichtigsten physikalischen Einheiten in unserer technisierten Welt.
Bis die Sekundenanzeige sich flächendeckend durchsetzte, zogen allerdings nicht Sekunden, sondern Jahrzehnte ins Land. Taschenuhren waren erst nach 1750 regelmäßig mit einer Sekundenanzeige aus der Mitte oder über einen zusätzlichen Totalisator ausgestattet. Die kleine, dezentrale Sekunde wird häufig als edle und strukturierte Alternative zur heute üblicheren Dreizeiger-Variante angesehen.
Inhalt des Artikels:
- Nomos Glashütte Tetra – Eine runde Sache
- Die Geburt der kleinen Sekunde
- Das Spiel mit der Perspektive
- Rundum geschützt
- Die kleine Sekunde für Sportliche
Nomos Glashütte Tetra – Eine runde Sache
Viele sehen in ihr eine eckige Version der Tangente; dieser Vergleich passt insbesondere zu der schlichten Tetra mit einem weißen Ziffernblatt auf dem sich blaue Zeiger tummeln. Die Schrift der Tetra ist jedoch moderner, da sie ohne Serifen auskommt (das sind die feinen Linien, die einen Buchstaben quer zu seiner Grundrichtung abschließen; man kennt sie z. B. von der Schrift “Times New Roman”).
Die Tetra wird in geringeren Stückzahlen produziert als ihre runden Geschwister, da eine kleinere Nachfrage nach eckigen Uhren besteht, aber auch, weil sie in der Herstellung sehr viel aufwendiger sind. Es gibt sie in zwei verschiedenen Größen (27,5 x 27,5 oder 29,5 x 29,5 Millimeter) und mit Ziffernblättern in unterschiedlichen Farbtönen von Billardtischgrün bis hin zu Rosé. Bei dem Modell im Bild handelt es sich um die klassisch schlichte Version mit einem weißen Ziffernblatt und gebläuten Zeigern. Im Innern der Uhr befindet sich ein Manufakturkaliber Alpha, das sich durch den Boden aus Saphirglas betrachten lässt; mit nur 2,6 Millimetern Werkhöhe handelt es sich um eine angenehm flache Uhr, die sich mit ihrem Armband aus Shell Cordovan Leder, einem höchst wasserabweisenden Pferdeleder, sanft um das Handgelenk schmiegt.
Die Uhren aus dem Hause Nomos sind als “Unisex-Uhren” gedacht, die von beiden Geschlechtern getragen werden können. Für diese größere und schlichte Version aus der Reihe Tetra gilt dies ganz besonders. Sie überzeugt insbesondere durch ihr modernes und doch zeitloses Design. Ganz bewusst nimmt Nomos nicht den Trend zu sportlichen Zeitmessern auf, den viele Unternehmen pflegen, sondern bleibt der eigenen Linie treu. Die kleine Sekunde ist ein Teil dieser Philosophie, die den Nomos-Zeitmessern ihren einzigartigen Charakter verleiht.
Die Geburt der kleinen Sekunde
Über 200 Jahre Geschichte verbergen sich hinter dem kleinen Ziffernblatt im Ziffernblatt: Um 1750 setzten sich tragbare Uhren mit Sekundenanzeige durch, vorher hatten die Zeitmesser höchstens Stunden und Minuten angezeigt. Als die ersten Armbanduhren zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufkamen, waren diese in aller Regel mit einer kleinen Sekunde ausgestattet, sofern sie überhaupt eine Sekundenanzeige hatten. Erst in den 1940er Jahren setzte sich die Sekundenanzeige aus der Mitte durch.
Obwohl die kleine Sekunde wie eine Komplikation anmutet, ist der konstruktive Aufwand in der Herstellung geringer. Uhrmacher Hoffmann von Juwelier Ralf Häffner begründet das wie folgt: “Die Position der kleinen Sekunde wird von dem Rad im Uhrwerk bestimmt, das den Sekundenzeiger antreibt. Bei einem zentralen Sekundenzeiger muss die Kraft dieses Rädchens umgelenkt werden.” Ein Vorteil der kleinen Sekunde ist in der Folge auch, dass die Bauhöhe der Uhrwerke etwas geringer ist als bei Versionen mit zentraler Sekunde.
Das Spiel mit der Perspektive
Rundum geschützt
Die kleine Sekunde für Sportliche
Der langen Rede kurzer Sinn: Uhren mit kleinen Sekunden sind charmant und wandelbar. Durch sie wird der verstreichenden Sekunde – scheinbar – weniger Platz in unserem Leben eingeräumt. Bei watch.de finden Sie noch zahlreiche weitere Zeitmesser mit dieser ursprünglichen Form der Sekundenanzeige. Bei weiteren Fragen beraten wir Sie hier auch gerne persönlich.